Einführung

1993 stellte Toyota die vierte Generation seines Sportwagen-Topmodells, den Supra JZA80, vor.

Über Jahre hinweg, von der Vorstellung der ersten Supra-Generation 1978, des Celica XX, der nur ausserhalb Japans als Celica Supra bekannt war, über die Abspaltung der Supra-Reihe vom Celica im Jahre 1986 bis hin zur Vorstellung der letzten Generation im Sommer 1993, war die Evolution der Supra-Baureihe stark verbunden mit der Fortentwicklung der M-Motorenreihe von Toyota.
Bereits der Supra-Urahn “2000GT” von 1967 verfügte über die erste Generation dieses Reihensechszylinderaggregates. Ende der 80er-Jahre war die Konstruktion dieses Motors schlichtweg nicht mehr den modernen Anforderungen des Automobilmarktes gewachsen.

Nach und nach wurden dem Motor immer höhere Literleistungen abverlangt, in seiner siebten Ausbaustufe, dem 7M-GTE, wurde dank Turboaufladung eine Leistung von 238PS erreicht, die in Verbindung mit der veralteten Konstruktion des Motorblocks zu thermischen Problemen führte. Die Konsequenz für Toyota war es, die betagte M-Motorenbaureihe durch einen komplett neuen Sechszylinder zu ersetzen, der für die 90er-Jahre gewappnet war.

So entstand die JZ-Motorenfamilie

1990 kam die erste Generation als 1JZ-GTE mit 2.5 Liter Hubraum und paralleler Twin-Turbo Aufladung im Supra zum Einsatz. Hier ersetzte sie auf dem japanischen Markt den 7M-GTE, der nur noch ausserhalb Japans erhältlich war.

1991 folgte dann die zweite Ausbaustufe: Im Toyota Aristo (ausserhalb Japans als Lexus GS300 bekannt) fand die zweite Ausbaustufe 2JZ-GE als Sauger ihre Verwendung. Mit 3.0 Liter Hubraum, siebenfach gelagerter Kurbelwelle, elf hohlgebohrten Verstrebungen für den Kühlmitteltransport und Toyotas variablem Saugrohr, dem ACIS (Acoustic Control Induction System), erreichte dieses Aggregat bereits beachtliche 225PS.Doch das wahre technische Highlight war der 2JZ-GTE Turbomotor mit doppelter Turboaufladung.

Die Ingenieure erklärten dem Turboloch den Krieg. Es kam eine bis dahin nur selten in Benzin-Motoren für PKW eingesetzte Technologie zum Einsatz, die sequenzielle Aufladung mit zwei Turboladern, auch als Registeraufladung bekannt. Der Clou besteht darin, dass im unteren Drehzahlbereich der Abgasstrom nur eine kleine Turbine antreibt, was durch die geringere Massenträgheit eines kleinen Turboladers im Vergleich zu einem Großen das Ansprechverhalten verbessert. Wenn nun der Luftbedarf des Motors bei steigender Drehzahl steigt, wird eine zweite, genauso große Turbine, hinzugeschaltet, womit die beiden Turbolader zusammen die gleiche Funktionsweise wie ein großer Turbo haben.

Mit dieser ausgeklügelten Technik gab Toyota eine untertriebene Maximalleistung von 280PS an, gemäß der Selbstverpflichtung japanischer Hersteller keine Fahrzeuge mit mehr Leistung herzustellen. Erst die Leistungsangabe für die Märkte ausserhalb Japans lässt das Potential dieses Triebwerks deutlich werden. Laut DIN-Norm erreicht dieser Motor eine Maximalleistung von 330PS bei 5600/min (320PS laut amerikanischer SAE-Norm), was ihn zum stärksten serienmäßigen japanischen Motor dieser Zeit macht.

Ausländische Konkurrenz hatte dieser Motor ebenfalls nicht zu fürchten: Der Achtzylinder aus Ferraris 348tb leistete zu dem Zeitpunkt nur 295PS, Porsches Sechszylinder-Boxer im 993 Carrera begnügte sich mit 272PS, nur im Turbo der 964er-Baureihe leistete er 360PS.

1992 war der Ersteinsatz des 2JZ-GTE im Toyota Aristo A300. Doch gemäß seiner sportlichen Natur war es nur eine Frage der Zeit, bis Toyota einen um diesen Motor herum konstruierten Sportwagen der Superlative vorstellen sollte.

1993 war die Geburtsstunde des Supra JZA80.

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