Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Ich nutze folgendes Kühlmittel?

Ein Kühlmittel auf Glysantin G30 Basis (rosa/rot)
13
57%
Ein Kühlmittel auf Glysantin G48 Basis (grün/blau)
1
4%
Ein Wasserloses Kühlmittel (Evans etc.)
2
9%
Das original Toyota Kühlmittel (rot)
7
30%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 23

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ANKRacing
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von ANKRacing »

Scheiße, stimmt. Kommando zurück. Wir hatten C12+ verwendet.
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JackEnox
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von JackEnox »

G12+ = Glysantin G30
2018-05-03 15-53-27_Start.png
PS: G12 "normal" wurde abgeschaft siehe:
Früher enthielt das typische Kühlmittel eben diese Silikate (G11 oder G48), fertig! Das Silikat verhindert zwar Alukorrosion (Aufbau einer Al-Silikat-Schutzschicht auf Aluteilen), baut aber schnell ab und muss daher regelmäßig erneuert werden (Wechsel der Kühlflüssigkeit). Irgendwann kamen VW und andere aber auf die Idee, statt des Silikats organische Verbindungen für den Korrosionsschutz einzusetzen, da diese länger vorhalten, somit wurde der Standard G12 geschaffen.

Da diese beiden Standards sich aber nicht vertragen, kam es durch Verwechselungen und Unkenntnis zunehmend zu Problemen. Bei Mischung von G11 und G12 entstehen einerseits aggressive Säuren, andererseits kann das Kühlmittel verklumpen und Kanäle zusetzen. Daher entwickelte man G12+ (entspricht G30), welches silikatfrei, aber mit den anderen mischbar ist.
Quelle: https://www.mas-ft.de/kuehlmittel/
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JackEnox
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von JackEnox »

Zum Thema Silikate hier auch noch ein interessanter Beitrag:
Frostschutz in historischen Fahrzeugen

Artikel erschienen im Newsletter des TOC im Februar 2010
Übersetzung durch Rudolf Weber

Die Entwicklung der Frostschutztechnik ist noch nicht abgeschlossen und laufend werden neue Produkte lanciert, welche eine noch bessere Wirkung versprechen. Frostschutzmittel waren als Folge der grosse Kältewelle im letzten Januar häufig mit alarmierenden Berichten in den Schlagzeilen. Es ist zwar bestens bekannt, dass Frostschutzmittel dazu tendieren, kleinste Löcher zu finden. Das harmlose Lecken kann aber in gewissen Fällen zu katastrophalen Motorproblemen führen.

Das traditionelle blaue Äthylen-Glykol ist ein giftiges aber sehr wirkungsvolles Frostschutzmittel und enthält Silikat-Zusätze um Korrosionen im Motor mit seinen verschiedenen Metallen zu verhindern. "Bluecol" und "Blue Star" sind in England bekannte Markennamen und beide sind auf ihren Firmen-Webseiten als veteranen-verträglich deklariert.

Aber Vorsicht. Es gibt auch Äthylen-Glykol-Mischungen, die wenig oder keine Silikate enthalten (in der Regel rot) und die sich für Veteranen-Fahrzeuge als ungeeignet erweisen können. Propylen-Glykol ist ein anderes, wohlbekanntes und weniger toxisches Mittel und enthält Silikate, aber "Comma", der Hersteller, hat die Produktion zu Gunsten von Äthylen-Glykol eingestellt. Letzteres enthält Bitterstoffe um es ungeniessbar zu machen und das Risiko einer versehentlichen Vergiftung zu minimieren. Beide ob genannten Produkte verwenden die anorganische Additiv-Technik (IAT).

Kürzlich wurden von Problemen berichtet, welche die Verwendung von Frostschutzmischungen betrafen, welche auf organischer Säure-Technik basieren (OAT). OAT wurde in der Mitte der 90er Jahren eingeführt. Die Produkte sind biologisch abbaubar, können recycled werden, enthalten weder Silikate noch Phosphate und wurden speziell entwickelt um länger zu wirken. Es scheint jedoch, dass diese Produkte in älteren Motoren zu Problemen führen können. Zusätzlich zur Neigung schon bei geringsten Poren zu lecken, wurden OAT-Frostschutzmittel verantwortlich für die Zerstörung von Dichtungen gemacht, was zu grösseren Schäden an alten Motoren führte.

Aus diesen Gründen empfehlen Hersteller keine Frostschutze auf OAT-Basis in historischen Fahrzeugen zu verwenden. Solche Produkte sind in der Regel rot, rosa oder orange.

Die letze Kategorie ist HOAT. Diese Produkte verwenden die hybride organische Säure-Technik auf einer Äthylen Glykol Basis mit einigen Silikaten als Ergänzung zu den organischen Anti-Korrosionsstoffen. Das Produkt ist in der Regel grün und wird für Oldtimer nicht empfohlen.

Die "Federation for British Historic Vehicle Clubs" erforscht diese Problematik laufend weiter. Ihre momentane Empfehlung ist die folgende:

Verwenden Sie in historischen Motorfahrzeugen nur blaugefärbte IAT Frostschutzmittel

Verwenden Sie keine OAT-Produkte, welche als "fortgeschritten" oder "lange wirksam" angepriesen werden oder nur, falls im diesem Fahrzeug schon als Neuwagen solcher Frostschutz verwendet wurde und wenn dieser durch den Fahrzeughersteller empfohlen wird.

Mischen Sie nie verschiedene Frostschutzmittel und spülen sie das Kühlsystem vor dem Einsatz eines anderen Mittels gut durch.

Ersetzen Sie das Frostschutzmittel im vom Hersteller vorgegebenen Rhythmus, da die Rostschutzwirkung mit der Zeit nachlässt.
Quelle: http://www.tractionavant.ch/Berichte/Te ... schutz.php

IAT Frostschutzmittel sind G11 bzw. G48.
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von Sepp »

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das hab ich, auf Empfehlung von aleks, seit 2 jahren drin, bis jetzt alles top
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Re: Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von JackEnox »

Sepp hat geschrieben:Bild
das hab ich, auf Empfehlung von aleks, seit 2 jahren drin, bis jetzt alles top
Ja das hab ich jetzt auch genommen. Ist das silikathaltige. Vergleichbar mit g11 / g48
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TurboThomas
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von TurboThomas »

Hmm, bin zufällig über den Thread gestolpert. Ich hab bei mir silikatfreies Kühlmittel (rosa, G12+ oder so) drin, bisher ohne Probleme. Das scheint ja dann nicht das richtige zu sein, werde es wohl dann im kommenden Jahr besser mal gegen silikathaltiges wechseln.

Gibt es beim Wechsel irgendwas zu beachten? Also spülen werde ich sicherlich ein paar mal mit Wasser, aber was ist mit eventuellen Abalgerungen im Kühlkreislauf. Können die evtl irgendwelche Spätschäden verursachen, wenn ich dann auf silikathaltig wechsel?
 
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von Garniemand »

@JackEnox Demnach müsste ja Silikathaltiges Kühlmittel in die Supra, aber BASF gibt für alle Toyota Benzin Motoren Silikatfreies GLYSANTIN® G30 Kühlmittel an. 😵
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Re: Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von JackEnox »

Garniemand hat geschrieben:[mention]JackEnox[/mention] Demnach müsste ja Silikathaltiges Kühlmittel in die Supra, aber BASF gibt für alle Toyota Benzin Motoren Silikatfreies GLYSANTINBild G30 Kühlmittel an. Bild
Ganz genau, hab ich oben auch so geschrieben. Deswegen nehm ich jetzt auch das von BMW und alles gut. :)
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Re: Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von JackEnox »

TurboThomas hat geschrieben:Hmm, bin zufällig über den Thread gestolpert. Ich hab bei mir silikatfreies Kühlmittel (rosa, G12+ oder so) drin, bisher ohne Probleme. Das scheint ja dann nicht das richtige zu sein, werde es wohl dann im kommenden Jahr besser mal gegen silikathaltiges wechseln.

Gibt es beim Wechsel irgendwas zu beachten? Also spülen werde ich sicherlich ein paar mal mit Wasser, aber was ist mit eventuellen Abalgerungen im Kühlkreislauf. Können die evtl irgendwelche Spätschäden verursachen, wenn ich dann auf silikathaltig wechsel?
 
Mehrmals spülen auch mit Reiniger, das neue rein etwas fahren so 1 Woche und dann nochmals wechseln. Damit die letzten Ablagerungen auch raus sind. Bei mir hat sich dann nochmal einiges von dem alten Zeug und Verschmutzungen gelöst.
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Welches Kühlmittel für den 2JZ - silikathaltig oder silikatfrei?

Beitrag von JackEnox »

Da noch einige Frage zum Wechselvorgang aufkamen:
  • BMW Kühlmittel hat die Nummer: 83192211191 - Gekauft habe ich hiervon 12 Stk x 1,5 liter.
  • Als Reiniger für das System habe ich 6x 9965 Radiator Flush von Mannol verwendet. Damit habe ich das System 3x gespühlt.
  • Danach im Verhältnis 40% Kühlmittel / 60% destiliertes Wasser eingefüllt.
  • Entlüftet (wichtig Fahrzeug vorne so hoch wie möglich aufbocken damit die ganze Luft rauskommt) und 100km gefahren
  • Danach wieder abgelassen und nochmal neu befüllt
PS: Ich sollte noch erwähnen das ich auch einen neuen Wasserkühler verbaut habe, so teuer sind die ja nicht. Ein Großteil der Ablagerungen sind natürlich in einem alten Kühler.
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