Storyboard of "Kendra" - Deutschlands bisher einzige 9sek Supra

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Mk3-2JZ
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Beitrag von Mk3-2JZ »

Jan Jan Jan, mega Bericht 👍

Es macht mehr als Spaß zu lesen, denn man kann sich in deine Geschichte hinein versetzen. Bei jedem Kapitel das ich gelesen habe, habe ich 10 - 15 min um mich herum mal gar nichts mitbekommen. So tief hat mich der Text in seinen Bann gezogen.

Und Hut ab vor deiner Ehrlichkeit!!!

Denn sonst hört man von der 1000 PS Fraktion ( egal welcher Marke ) immer nur die positiven Ereignisse. Hält seit 50.000 km, braucht kein Öl, hab ich selbst abgestimmt und und und.

So ein Umbau ist ne Monsteraufgabe und zieht einen riesen Rattenschwanz an umbauen nach sich.

Vielen Dank für deine Zeit und deine Mühe uns an deiner Supra Story teilhaben zulassen.

DANKE ❤️
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Avalanche_515
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Beitrag von Avalanche_515 »

Sehr gern... Ein paar Kapitel kommen noch (ich denke so etwa 5-7), dann bin ich erstmal durch und ihr müsst auf neue Erfahrungen / Katastrophen / Erfolge warten... Da ich allerdings in 5 Std. mal für n paar Tage nach Malle 🌴 🔅 🍹 fliege, geht es frühestens ab 24.07. weiter!
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Beitrag von Mk3-2JZ »

Schönen Urlaub ✌️
Scarefaze
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Beitrag von Scarefaze »

Schönen Urlaub und ich freue mich schon auf die nächsten Kapitel. Extremes Suchtpotenzial!!
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Avalanche_515
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Beitrag von Avalanche_515 »

Kapitel 19 - Ich kann hier nur noch mit der Achse(l) zucken!

So, ich bin von Malle 🌴 🍹 zurück und so kann es mit der Story zu "Kendra" weitergehen. Auf Malle selber gab es keine Katastrophen - klar, "Kendra" war ja auch nicht mit. Aber auch da hätte ich ein Bullshit-Buch zu meinem Leben schreiben können - in aller Kürze... in meinem Hotel hat auch einer der GZSZ-"Stars" eingecheckt (nicht, dass ich die Scheiße gucke, aber ich kannte den eben), keine 5 min zu Fuß weiter, unten am Yachthafen hat Oli Kahn mit 2 Blondinen und nem anderen Otto auf seiner Mega-Yacht namens "Titaneum" entspannt und vor dem Hotel ballerte regelmäßig nen Koenigsegg vorbei. ALTER - ICH KANN ZU HAUSE MEINE SCHEISS MIETE NICHT ZAHLEN UND DA ÜBERALL NUR DIE REICHEN OTTOs UM MICH HERUM! ICH KRIEG NE KRISE!!! Da hätte ich schon wieder ungefragt in den Scheiß Pool brechen können... Aber das ist nen anderes Thema!

Zurück zu Kendra:
Der Käfig hat mich einiges an Arbeit, Geld und Stress gekostet, aber wenn man schonmal dabei ist, das halbe Auto zu zerpflücken, dann kann man ja eben noch ein bisschen mehr machen. Also hatte ich mich dazu entschieden, auch die Achsen mal wieder zu überarbeiten. Zuletzt hatte ich die ja nach dem Unfall 2011 zerlegt und neu gemacht - das war vor gut 6 Jahren! Es wurde also mal wieder Zeit, denn wer mich kennt, der weiß: ICH HASSE ROST! Ich krieg schon ne Macke, wenn ich an den Dreiecks-Trägern Flugrost sehe... und den sehe ich nunmal wenn ich unterm Auto liege! Geht nicht. Also war der Plan folgender:

1. Alle Teile die Kugelköpfe haben mit einem Draht-Bohraufsatz vom Flugrost erlösen und lackieren.
2. Alle anderen Teile sandstrahlen und dann pulvern lassen. 

Eigentlich ganz einfach, oder? Aber hey... es wäre doch zuuuu einfach! Natürlich gab es auch hier ein Problem, bzw. gibt es das noch bis heute!
Aber erst mal das eine oder andere Bild...

Ausbau:
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Auch die Antriebswellen wurden schön mit dem Drahtaufsatz bearbeitet. Der Unterschied lässt sich sehen, wie ich finde. Nach der Entrostung habe ich die Wellen mit schwarzem Rostschutzlack überzogen, doch natürlich habe ich davon kein Foto gemacht. Ich bin einfach ein wahnsinnig schlechter Dokumentator 😉 Wer die Wellen sehen will, muss sich also unter "Kendra" legen... 

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Während die Teile ohne Kugelköpfe beim Sandstrahlen und Pulvern waren, habe ich die anderen fleißig entrostet und lackiert.

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Irgendwann dann waren alle Teile fertig lackiert und die anderen vom Pulvern wieder zurück. Zeit, das Puzzle mal ordentlich auszulegen, sich vor Freude selber anzufassen und sich dann mit viel Tatendrang an den Zusammenbau zu machen.
Auch hier wieder ein bisschen Liebe für's Detail - wer genau hinschaut, erkennt: Bei dem Puzzle ist auch das Hitzeblech für den Endtopf mit dabei. Dafür wurde mir von meinen Team-Mitgliedern geschlossen der "Vogel gezeigt", aber ich dachte mir "Ach Scheiße... darauf kommt es nicht mehr drauf an - wird mitgepulvert!"  😃

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Die Bremssättel habe ich auch gleich frisch mitlackiert, Scheiben neu und Beläge neu. An der Achse alle Buchsen neu von Strongflex und auch das Diff-Gehäuse habe ich komplett vom Rost entfernt und mit schwarzem Rostschutzlack versehen und den Deckel des Diff's auch mit pulvern lassen (siehe Bild). Die Nummer mit dem Diff hätte ich mir eigentlich sparen können, nur das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht (dazu schreibe ich später noch was!). Also kurzum: Achse komplett neu! Das einzige, was ich noch nicht neu gemacht hatte, waren die Schrauben - die hatte ich lediglich entrostet und fertig!

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So... sieht doch alles sehr geil aus, oder? Aber was ist nun das Problem, von dem ich sprach?
Die Achsvermessung verlief ohne Probleme - alles wurde so eingestellt, wie es sein sollte. Nach ein paar Wochen Fahren und 1 Event auf dem ich 1/4 Meile fuhr, stellte ich dann während einer kurzen Fahrt fest, dass es nach Gummi stinkt. Also schnell von der Autobahn runter und rauf auf den nächsten Rastplatz. Mit dem rechten Hinterrad vorsichtig auf einen hohen Bordstein gerollert, damit die Kiste hinten höher steht und ich mich mal drunter legen konnte. Und was war? Das Hinterrad rechts schleift hart an der Innenseite der Karosse - die Spur war komplett verstellt! Maaaaan ey! Was soll denn das? Die Achsvermessung war doch erst vor ein paar Wochen!!! Gut, was soll's! Werkzeug hatte ich wie immer dabei, also zusammen mit einem damaligen Kumpel nach Augenmaß auf der Raststätte Spur und Sturz eingestellt - nach Augenmaß!!! Dass das alles Scheiße ist, brauche ich Euch wohl nicht erklären! Andere Seite auch gleich noch geprüft, nachjustiert und nach Hause geschlichen! 

Am Tag drauf beim Achsvermesser angerufen, mit der Rechnungsnummer belegt, dass ich kürzlich da war und das Problem erläutert. Die haben mir dann zeitnah eine weitere Achsvermessung verpasst. Da der Achsvermesser außerhalb von Berlin liegt, extra einen Anhänger gemietet und dann ab dahin. Die Nummer war dann wenigstens kostenfrei - gut, war ja auch deren Fehler. Wenn die die Schrauben nicht richtig festziehen, selber Schuld! Danach war alles gut, aber hat mich alles schon wieder genervt!
Ein paar Wochen später - wirklich, es war nicht lange - das nächste Event! Ich fahre 1/4 Meile... ich wechsle danach die Räder von Drag wieder zurück auf Semislicks, bocke den Wagen gerade wieder ab, schaue beiläufig noch mal von hinten auf die Karre und mich trifft der Schlag. Sturz hinten schon wieder eine absolute Vollkatastrophe - das Rad stand derart schief. Ich bocke auf, prüfe die Spur, die passte gerade noch, war aber auch nicht mehr so, wie vor kurzem eingestellt. Also wieder alles verstellt! "KEEEEEEEEEENDRAAAAAA!!!!!! WAS ZUR HÖLLE???"
Ich raste hier noch aus! 

Um das Ganze hier abzukürzen... Ihr erinnert Euch noch an das Spielchen mit den 54 Lichtmaschinen in 5 Wochen? Ungefähr so ist es jetzt bei mir mit den Achsvermessungen. Alle paar Wochen, darf ich zur Achsvermessung. Auch auf dem Weg zum Supra-Treffen war ich spontan bei einer, wisst Ihr noch? Falls nein - checkt mal in der whatsapp-Gruppe die Bilder! Da findet Ihr eines, das ungefähr so aussieht:

IMG_1566.JPG
 
Warum ist das so?
Ich habe eine Theorie: Die Achsträger sind in Silber gepulvert. Dieses Silber ist aber kein einschichtiges Silber, sondern eines, das mit mehreren Schichten aufgetragen wird. Somit ist die Pulverschicht ziemlich dick. Und das hat zur Folge, dass die Schrauben nicht mehr so gut greifen. Egal wie fest der Achsvermesser die Einstellschrauben anzieht... wenn ich mit Slicks auf der 1/4-Meile Feuer gebe und die 1.070Nm wirken, verstellt es einfach die Achse! Daher checke ich die Schrauben jetzt regelmäßig und stelle immer wieder neu ein. Ich habe kürzlich die Einstellschrauben auch noch mal neu gekauft, weil die noch frischer und scharfkantiger sein dürften. Wenn auch das nicht hilft, dann MUSS die Achse noch mal raus und der Achsträger neu beschichtet werden. Dann mit einem einschichtigen Pulver.
Die Ironie an der Sache: Der Pulverbeschichter hat mir damals bestimmt 15 verschiedene Silber-Töne gezeigt - ich wette, dass 14 davon einschichtig sind und ich genau DAS EINE Silber gewählt habe, was nicht funktioniert! Wie immer der Griff ins Klo! Da hat der Scheißeeimer sich mal wieder was Feines ausgedacht, oder?

Oder um dieses Kapitel mit einem Wortspiel zu beenden: Ich kann hier nur noch mit der Achse(l) zucken!
Zuletzt geändert von Avalanche_515 am 22.10.2019, 14:04, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von Avalanche_515 »

Kapitel 20 - Wer NICHT bremst - verliert!

Im Kapitel 16 habe ich ja von meiner bisher besten Saison 2016 berichtet und da u.a. auch über meinen kurzem Trip nach Polen und das Rennen gegen die Hayabusa. Was ich da aber noch nicht im Detail beschrieben habe, waren meine Erfahrungen NACH dem Rennen und die waren durchaus nicht ohne! 

Ich bin dort ja auch mit Slicks auf der HA und Skinnies auf der VA angetreten. Dass Skinnies für das Korrigieren während des Rennens enorm wichtig sind, hatte ich ja schon erwähnt! Der große Nachteil von Skinnies ist aber, dass sie NACH dem Rennen das Bremsen enorm erschweren können. Trittst Du voll in die Klötzer, neigen die Skinnies aufgrund der geringen Auflagefläche dazu, zu bockieren (ABS hin oder her). Das verlängert den Bremsweg erheblich. Scheiße, wenn die Auslaufzone dann kurz ist. Und genau DAS war in Polen der Fall. Die Auslaufzone war zwar an sich recht lang, aber irgendwie kam der große Sandhügel am Ende der Auslaufzone doch schnell und gefährlich nahe. Am Ende stand ich nur wenige Zentimeter davor - so nahe, dass ich den Rückwärtsgang einlegen musste, um wieder weg zu kommen. Wäre die Auslaufzone nur 5m kürzer gewesen - gute Nacht. 
Das war mein nächster "Aha"-Effekt: Es gibt Strecken, wo Du mit der Bremse ab sofort allein nicht mehr auskommst! Ein Bremsschirm musste her! Und damit ich es hier schon mal erwähnt habe: das Ding heißt BREMSSCHIRM und NICHT BremsFALLschirm... Das Auto FÄLLT NICHT!!! Also zumindest nicht im Normalfall...
Fakt ist... auf der 1/4 Meile schnell sein ist schön. Aber auch wenn man schnell ist und das Rennen gewinnt: Wer NICHT bremst - verliert!

Die meisten denken ja, dass der Bremsschirm zum Einsatz kommt, weil die verbauten Bremsen nicht ausreichen, das Fz schnell genug abzubremsen. Das mag bei manchen Drag-Fz auch tatsächlich der Fall sein, weil sie vorn recht kleine Bremsen verbauen. Bei mir war aber eben das Problem, dass die Bremse durchaus reichen würde, aber eben die Skinnies zu schnell blockieren. 

Ein Schirm ist schnell gekauft. ABER damit ist es ja nicht getan. Du brauchst dann noch einen Bremsschirmhalter und das "Release-Kit". Beides kann man kaufen, kostest aber ein Schweinegeld! Das "Release-Kit" habe ich tatsächlich gekauft, weil es preislich noch einigermaßen erschwinglich ist und ich weder Zeit noch Muße hatte, mir die ganzen Einzelteile zusammenzusuchen. Aber ich war nicht gewillt, die gut 500 EUR für den Halter hinzulegen. Nicht für ein Stück geschweißten Stahl - im Leben nicht!
Ein guter Freund aus meinem Team (und ich nenne ihn mal meinen "Chef-Mechaniker") ist extrem gewitzt, wenn es darum geht, Dinge zu konstruieren und zu tüfteln. Er hatte auch sofort eine Idee, wie man den Halter so konstruieren kann, dass der Schirmhalter jederzeit mit wenig Aufwand und an- und wieder abmontiert werden kann. Perfekt, wenn man zwischen Drag- und Straßenmodus hin- und herswitchen will. Zur Anfertigung und Anpassung des Halters diente die alte Heckschürze von "Electra", weil die ja noch das Kennzeichen-Loch hatte.

Während man beim gekauften Halter den hinteren Aufpralldämpfer entfernt und durch den Schirmhalter ersetzt, war die Idee meines Team-Kollegen, den Aufpralldämpfer so umzubauen, dass er im Alltag weiter genutzt werden kann, aber gleichzeitig auch als Schirmhalter fungiert. Und das Ergebnis ist absolut genial gelungen. 

Da ist das gute Stück - langsam wird es professionell:

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Und nun zur Herstellung des Halters:

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Der Chef bei der Arbeit! In der Phase am besten nicht stören... einfach machen lassen und gut ist.

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Erster Einsatz:
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An der Stelle einen Riesen-Dank an mein Team-Member Jenschi - oder wie wir ihn jetzt nennen "Chip" - für Konstruktion und Fertigung dieses genialen Teils. Eine echt grandiose Arbeit. Mit nur 4 Muttern binnen 3 min ist der Halter montiert! In Summe wirklich eine geniale Arbeit! Nachschweißen lassen habe ich das Stück von einem anderen Kumpel namens Tobi, der hauptberuflich Schweißer ist. 

Bilanz:
Die Materialkosten lagen bei 25 EUR... also ziemlich genau 1/20 des kaufbaren Halters. Dazu kam noch mal 20 EUR für das Schweißen an Tobi und ich meine 30 oder 40 EUR EUR für das Pulvern - denn natürlich wollte ich sowohl den Halter, als auch den Träger gepulvert haben. Also in Summe irgendwas um 75-85 EUR. Man kann aber auch 500 EUR zahlen... Jeder wie er mag! Einziges Manko... unser Halter ist recht massiv geworden und wiegt damit ein Stück weit mehr, als er müsste. Aber gut bei 415 EUR Ersparnis darf er das!


Den Release-Hebel zum Auslösen des Schirms habe ich an die Mittelkonsole gepackt - aus 2 Gründen.
1. Würde ich mir den nicht in den Schädel rammen, sollte ich mich im Strassenverkehr mal überschlagen und da nicht gerade einen Helm tragen.
2. Wenn ich auf der 1/4 Meile am Ende in den 4. Gang geschaltet habe, bin ich mit der Hand eh schon da und kann den Hebel direkt ziehen, ohne den jetzt irgendwo am Dach suchen zu müssen...

IMG_2340.JPG
 
 
Zuletzt geändert von Avalanche_515 am 22.10.2019, 14:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Avalanche_515 »

Kapitel 21 - Die WELD-Racing Tortur - Teil 1

2016 fuhr ich meine Rennen ja noch mit Slicks und Skinnies auf 16" CCW-Felgen und die funktionierten an sich prima. Immerhin hab ich "Kendra" damit zur 9er Zeit geführt und damit Geschichte geschrieben - die erste Supra in Deutschland, die jemals eine 9er Zeit fuhr. DAS konnte mir Niemand mehr nehmen.

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Nun ging es mir aber darum, "Kendra" weiter voran zu bringen und weiter hier und da im Detail zu verbessern. Natürlich wollte ich die 9er Zeit irgendwann bestätigen und vllt. noch etwas flachere 9er Zeiten erreichen. Und zu einem der Details gehörte auch, die 16" Slicks durch 15" zu ersetzen.

Die 16" waren dank eines sehr guten Preises schnell verkauft und ich würde lügen, wenn ich sage, dass mich der sehr günstige Preis nicht geschmerzt hat! Ich hatte zu schlank kalkuliert, wollte den Preis dann nachträglich noch mal hoch setzen, aber Wort ist Wort und so gingen die Räder letztlich für weniger weg, als mir lieb war. Egal... abgehakt! Fakt ist, die 16" CCW waren Mitte 2017 weg und nun mussten die neue 15" WELD-Racing Beadlock (Bilder im Teil 2) schnell her, damit ich damit beim Reisbrennen im August antreten konnte. Um es kurz zu machen - damit wurde es NATÜRLICH nichts.
Die Felgen kamen erst exakt an dem Freitag an, an dem ich bereits mit "Kendra" auf dem Trailer auf dem Weg zum Reisbrennen war. Da nochmal umdrehen, Felgen abholen, Reifen montieren etc. war mir zu hastig, also hab ich das gelassen!

Es war auch nicht nötig, umzudrehen, denn ich hatte für Reisbrennen eine annehmbare Lösung gefunden, bei der ich wieder einmal viele helfende Hände hatte:
Ich durfte mir von Mario (Turbologic) dessen 15" WELD-Racing Felgen ausborgen. Auf denen waren zwar Drag Radial Reifen montiert, aber ich hatte bereits meine neuen 15" Drag Slicks da, so dass ich die nur eben für Reisbrennen um- und danach zurückmontieren musste. Kein Problem. Auch die neuen Reifen für die 17" Skinnies für vorn hatte ich da, nur keine neuen Skinnie-Felgen. In meinem Keller fand ich zum Glück ein Notrad in 17" - prima, fehlte mir nur noch ein zweites. Das hatte mir dann dankenswerterweise Roma zugeschickt. Und weil ich es gern perfekt habe, brachte ich die beiden Räder wohin? Natürlich zum Pulvern...  
Und so ging es dann zwar nicht mit meinen eigenen neuen WELD-Racing Felgen zum Reisbrennen, aber mit einer Ersatz-Lösung, die für das eine Event auch tat:

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Eigentlich alles gut, oder? Ja... möchte man denken! Aber es war ein KRAMPF...
Bei den 15" WELD-Racing Felgen hinten braucht man deutlich längere Radbolzen - zumindest sagte das RealSt. Also habe ich noch vor Reisbrennen einen Satz für die Hinterachse bestellt und dann mussten die auch VOR dem Treffen noch eben getauscht werden, Die alten Bolzen rauspressen ist ja kein Problem. ABER die langen passen nicht mal eben so rein - diese sind so lang, dass das Luftleitblech an der Hinterachsbremse im Weg ist und zwar rundum an jeder Stelle! Also musst Du ein Loch in das Blech bohren, um die Bolzen dann von hinten durch das Loch in die Aufnahmen zu führen. Und welche Größe haben Bohrer der meisten Bohr-Sets maximal? Richtig... 10mm... und was hab ich gebraucht? 15mm... Kauft mal 'nen 15er Bohrer. Einfach toll die Preise!
Und das Zerlegen der Handbremse ist ja auch so ein Traum - ich bewerte das als eine der beschissensten Aufgaben an diesem Auto - zum Kotzen - man hatte ich eine Scheiß-Laune! Du brauchst 4 Hände für den Fuck! Und das alles nur, um diese Mist-Bolzen zu tauschen! Aber gut... hat letztlich mit Hilfe meiner Jungs geklappt! JETZT konnte mit den Felgen hinten ja nichts mehr schief gehen... Bolzen waren drin, Reifen auf den Felgen getauscht, vorn waren die Räder gepulvert und Reifen montiert... passt! 
AM ARSCH PASST!!!!

Kurz vor Abfahrt zum Reisbrennen - ich meine es war keine 2 Tage vorher - wollte ich dann noch eben die J-Spec-Bremsen auf der HA anpassen, denn es hieß, dass man diese etwas bearbeiten muss, damit die 15" passen. ETWAS!!! Haha... der war gut! "Etwas mehr" trifft es wohl besser. Ich musste mit der Flex richtig ackern, bis die Felgen endlich an den Bremssätteln vorbei gepasst haben. Und ach ja... die Gewichte vom Auswuchten mussten auch verschwinden - nichts mit Auswuchten! Thema vom Tisch! Auch die Handbremsleitung muss anders verlegt werden - wer also auf 15" umbauen will... VIEL SPASS!
Aber das GEILSTE - und da kommt Freund Scheißeeimer wieder um die Ecke - als ich die Felgen das erste Mal auf die Achse schiebe stelle ich an den 15" WELD-Racing Felgen mit Erschrecken fest, dass die Bohrlöcher für die Radbolzen deutlich größer sind, als die Bolzen der Hinterachse. Kurzum, Du kriegst die Felgen nicht zentriert und die schlackern auf den Bolzen herum. WAS IST DENN DAS??? Kurz recherchiert: die originalen WELD-Racing Radmuttern - die man auch noch braucht, was mir aber keine Sau gesagt hat - haben einen langen Steg unten dran, welcher die Lücke zwischen Bolzen und Felge schließt. Erst mit diesen speziellen Muttern werden die Felgen auf den Bolzen zentriert! Ja schöne Scheiße... ich wollte übermorgen zum Reisbrennen und stellte JETZT fest, dass die ohne diese Muttern nicht passen. ES KOTZT MICH RICHTIG AN!!! ABER RICHTIG... Zieht Euch folgendes rein:
* Du verkaufst Deine alten Slicks - die sind also weg!
* Deine neuen Skinnies für vorn sind noch nicht da, Du borgst Dir also nen 2. Notrad, pulverst den Müll extra noch und montierst dafür extra Skinnie Slicks.
* Du baust auf der Hinterachse die Radbolzen um, was eine der beschissesten Aufgaben ever ist.
* Du rüstest Deine Bremse zurück auf J-Spec und misshandelst die mit einer Flex aufs übelste.
* Du verlegst die Handbremsleitung anders.
Und das alles alles um JETZT festzustellen, dass Dir die passenden Radmuttern fehlen - Ey FUCK YOU ALL, echt!!!


Einzige Lösung:
Ich brauchte Hülsen, welche die Lücke zwischen Radbolzen und Felge schließen und die genauso lang sind, wie die Felge dick. Denn dann könnte ich jede herkömmlich Radmutter nehmen und einfach oben drauf setzen! Und wer kann sowas herstellen? Eine Dreherei. Jetzt findet mal eine Dreherei, die spontan binnen 48 Std. einen Kleinauftrag annimmt, an dem sie quasi so gut wie nichts verdient. Tatsächlich ist es mir gelungen, obwohl ich nicht damit gerechnet habe. Der Laden lag zwar außerhalb von Berlin und ich musste ein paar km fahren, aber das war mir vollkommen Latte und ich konnte die Hülsen am Freitagmorgen, also um 5 vor Abfahrt zum Reisbrennen abholen.

IMG_2105.jpg
GOLDSTAUB!!!

Auf dem Rückweg von der Dreherei habe ich dann noch an einem Baumarkt angehalten und Unterlegscheiben gekauft, damit die Radmutter nicht nur auf die Hülse, sondern auf Felge und Hülse drückt. In Summe hat es auf diese Weise funktioniert, ABER leider nicht ohne Blessuren. Die Unterlegscheiben waren zu weich, so dass diese sich beim Festziehen der Radmuttern in die Felgen gedrückt haben. Dadurch haben sich die Außenkanten der Bohrlöcher der WELD-Racing Felgen leicht verformt, was Mario natürlich nicht so geil fand. Hier musste ich mich mit ihm dann einigen...


In Summe ein Riesen Dank an Mario (Turbologic) für die Leihgabe der 15" WELD-Racing!
Auch ein Riesen Dank an Roma für das zweite Notrad! 
Dank der Beiden konnte ich dann beim Reisbrennen antreten und mir zum 3. Mal in Folge den 2. Platz in der Klasse RWD sichern - natürlich wie auch schon 2016 hinter KKK Motorsport...

Ein paar Fotos für's Auge:

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Reisbrennen 2017 4.jpg
Reisbrennen  II.jpg
Reisbrennen 2017 III.jpg
Reisbrennen 2017.jpg


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Team "Draggers Racing" und Team "KKK Motorsport" beim gemeinsamen Feiern!!!

Um den Beitrag mit etwas Ironie zu beenden: MAN BRAUCHT HINTEN DIE SCHEISS LANGEN RADBOLZEN NICHT!!! Ich hätte mir den Kauf der Bolzen, das Zerlegen der ganzen Handbremse, das Durchbohren des Bleches, den ganzen Fuck-Einbau-Stress alles Sparen können. Nun aber sind sie drin und sind viiiieeeel zu lang! Sieht mal richtig kacke aus jetzt. Schönen Dank an RealSt für diese Fehl-Info!
Zuletzt geändert von Avalanche_515 am 22.10.2019, 14:05, insgesamt 4-mal geändert.
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Beitrag von Avalanche_515 »

Kapitel 22 - Die WELD-Racing Tortur - Teil 2

Nachdem Reisbrennen 2017 rum war, hatte ich ein paar Wochen Zeit, um die geliehenen WELD-Racing Felgen zurückzugeben und mich um meine eigenen WELD-Racing Felgen zu kümmern, bevor TTT 2017 anstand. Auch hier war der Plan eigentlich simpel:

1. Von den geliehenen 15" Felgen die Drag-Slicks abziehen, die Drag-Radials wieder drauf packen und die Räder an Mario zurückgeben.
2. Dann die Drag Slicks auf meine Beadlock Felgen draufziehen und schon sind die Räder für die HA fertig.
3. Die Skinnie Slicks von den Noträdern abziehen und auf die neuen 17" Skinnies drauf packen und schon sollten auch die Räder für die VA fertig sein.
4. Die noch benötigten WELD-Racing Radmuttern bestellen, damit ich die Hülsen nicht mehr brauche.

Ich habe mich extrem auf die neuen Räder gefreut, denn (a) verspreche mich mir von 15" auf der HA noch besseren Grip als mit den 16" CCW vom Vorjahr, (b) sehen die einfach brutal geil aus und (c) waren sie derart scheiße teuer, dass ich es nicht abwarten konnte, sie endlich zu fahren! Schaut Euch die Prachtstücke an - MIR geht da einer ab (aber vielleicht geht das nur mir so):

IMG_2311.JPG

Die Reifen waren schnell montiert und so lag der Satz eins fix drei, anbaufertig im Keller:

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Um einiges später kamen die WELD-Racing Lug Nuts aus den USA bei mir an. Diese Dinger kosten gelinde gesagt ein Vermögen. Inkl. Versand, Zoll etc. habe ich für die 20 Radmuttern über 100 EUR hingelegt. Und jetzt kommt's: Diese beschissenen Muttern sind von der Qualität her mit das Mieseste, was ich je in die Finger bekommen habe. Die benötigten Unterlegscheiben waren separat dabei und nicht mit den Muttern fest verbunden, sodass die beim Montieren immer verrutscht sind und es echt ne miese Fummelei war. Zudem waren die Muttern oben geschlossen. Schon bei der Lieferung dachte ich mir "Mensch, die Bolzen an der Hinterachse sind jetzt derart lang, würde mich ja nicht wundern, wenn der Bolzen innen gegen die Mutter stößt noch bevor die Felge fest ist!" UND GENAU SO WAR ES!!! Die Bolzen waren viel zu lang ODER anders - es war einfach schwachsinnig, dass die Muttern oben geschlossen waren. Klar hätte ich die Bolzen hinten wieder zurücktauschen können, ABER wie immer habe ich erst um 5 vor Abfahrt zum nächsten Event festgestellt, dass die Muttern so nicht passen. Also keine Zeit, um die Bolzen zu tauschen. Was habe ich also getan? Ich habe diese verschissen teuren Drecksmuttern am Abend vor dem Event mit der Flex geköpft, so dass der Bolzen durch gepasst hat. Total toll, 100 EUR Muttern zu zerstören - macht echt Laune! Da kannste Dir auch mit nem 100 EUR Schein ne Zigarre anzünden!

Dann ging es zum Event TTT 2017 - Hier wollte ich meine 9er Zeit von 2016 bestätigen. Räder hinten montiert und um es kurz zu machen - man mag es sich kaum vorstellen - nach 1x Nutzen der Muttern hat es 2 von denen entschärft!!! Das muss man sich mal vorstellen! Obwohl die Muttern oben offen waren, also der Bolzen problemlos durch passte und ich die Muttern nur mit 120Nm angezogen habe, hat es bei 2 der Muttern das Gewinde zerlegt! DAS ist Qualität MADE IN USA!!! Purer Dreck! So geil die Felgen sind, aber diese Muttern hätte ich WELD gern mit ner Kanone in die Fresse geschossen - FRECHHEIT!!! Hier war also klar - ich brauchte nach dem Rennen eine finale EIGENE Lösung!!! Die Hülsen von damals hatten die Felgen leicht lädiert, geht also nicht und und die Muttern waren nun absolute Scheiße! Aber ich hatte schon eine Idee! Dazu später mehr.
Gut, zu den Skinnies... ich montiere die Strassenräder vorn ab, halte die Skinnies ran - PASST NICHT! AAAAAAAAAAAALTEEEEEEER... Ich war richtig bedient. Erst diese ganze Scheiße mit den Radmuttern und jetzt DAS?! Euer verfickter Ernst? Es gab gleich 2 Probleme! 
1. Man brauchte offenbar eine richtig fette Distanzscheibe um an der Bremse vorbei zu kommen. 
2. Aber selbst wenn ich die Felge so hingehalten habe, dass die richtig sitzt und die an der Bremse vorbei kommt, guckt das Rad soweit vorn raus, dass der Reifen mit der Lauffläche am Kotflügel schleift! 

Ich war richtig sackig! Ich hatte derart die Fresse dick, man mag es sich nicht vorstellen. Der Rest des Tages war dann ohnehin eine Katastrophe, aber dazu mehr im nächsten Kapitel!!
Ich bin das Rennen dann mit den Straßenreifen vorn gefahren, ging ja nicht anders:

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Als die Saison vorbei war, wollte ich die Probleme mit den Rädern lösen - zum einen die Problematik mit den Muttern und zum anderen mit den nicht passenden Skinnies. Auf der homepage von RealSt stand noch, dass man vorn einen 0.7" spacer braucht, also eine 2cm Distanzscheibe. Gut, das ist ja kein Problem... aber was heißt das auch? Rööööchtööööch... BOLZEN TAUSCHEN! Kennen wa ja schon, oder? Also machen wa das doch mal eben, kein Thema! Fairerweise sei gesagt, dass ich mir den Aufwand hätte machen können, einfach die Bolzen von HA und VA zu tauschen, aber ganz ehrlich: ICH HATTE KEINEN BOCK DRAUF!!! Also hab ich einfach nochmal neue Bolzen bestellt und nur vorn getauscht. (Liegt aber auch daran, dass ich aktuell keine Schrauberhalle habe und alles draußen machen muss... da will ich den Aufwand gering halten).
Dann noch die Distanzscheiben geordert, fertig. 

Unabhängig davon schaute ja aber der Reifen zu weit aus dem Radkasten heraus! Also habe ich unmittelbar nach dem TTT versucht, bei RealSt (von denen ich die Felgen gekauft habe) zu erfahren, ob es die Felge womöglich mit verschiedenen ET's gibt und die mir womöglich eine falsche ET geschickt haben. Liegt ja irgendwie nahe! Problem war nur: ich habe die Felgen nicht direkt bei RealSt gekauft, sondern über Mario (Turbologic) und somit musste ER dort fragen. Die Kommunikation verlief katastrophal - wenn er anfragte, kam quasi keine Antwort und wenn ich mich dort meldete, hieß es, mein "Dealer" müsse sich melden! Ein Teufelskreis der mich viel Nerven gekostet hat und der sich über Monate hinzog - OHNE Ergebnis. Erst nach laaaaanger Recherche stellte ich dann irgendwann Anfang 2018 per Zufall fest, dass womöglich nicht die Felge das Problem ist, sondern der Reifen. Ich hatte einen mit 27.5" Durchmesser und es gab die Skinnies von einem anderen Hersteller auch mit nur 26" Durchmesser. Vielleicht "baucht" meiner einfach zu sehr aus und ist damit zu dick und der 26er macht das nicht? Das konnte mir aber keiner sagen, denn wer in Deutschland fährt eine Supra mit Skinnies? Niemand! Aber es wäre denkbar, dass genau das das Problem ist! Was macht man also, wenn es einem keiner sagen kann? Richtig... man nimmt mal eben 500 EUR in die Hand und bestellt auf Verdacht noch 2 Skinnies, dieses Mal mit 26" Durchmesser. Und siehe da... die Räder passten. FUCK YOU, Du Scheiße-Eimer - nicht mit mir!!!
DAS ist übrigens der Grund, warum ich nun noch die beiden Noträder über habe mit 27,5" Skinnie Slicks. Passen auf Noträdern perfekt, nur eben nicht auf WELD-Racing!

Verblieb das letzte Problem: ich brauchte Muttern und Hülsen! Die WELD-Racing Muttern hatten wie erwähnt Unterlegscheiben, die aber nicht fest mit der Mutter verbunden sind (wäre ja auch zu einfach). Das Problem dabei ist, dass Du die Scheiben auf diesen Steg der Mutter aufschieben musst und dann die Mutter samt Scheibe vorsichtig auf den Bolzen drehen sollst. Rutscht die Scheibe dann aber vom Steg runter verkeilt die zwischen Mutter und Felge. Ein übertrieben beschissene Fummelei. Allein DAS ist schon ein Grund, diesen Dreck nicht zu kaufen. Da war meine ursprüngliche Notlösung mit den Hülsen 1.000x besser - mal abgesehen davon, dass die Unterlegscheiben damals zu weich waren.
Was war also meine Lösung: Ein Hülse mit anmontierter stabiler Unterlegscheibe und die in zwei Größen - für VA und HA. Und dazu dann eine stinknormale Radmutter - auf einer Seite kegelförmig, die ich dann für meine CCW-Straßenfelgen nutzen kann und auf der anderen Seite flach, so dass ich sie auf die Hülse pressen kann, wenn ich die WELD Felgen nutze. Die Mutter kann ich dann also immer nutzen, egal für welche Felge!!! SOOOOO EINFACH!!! Und genau solche Hülsen habe ich mir auf Maß anfertigen lassen und sie sind absolut PERFEKT geworden:

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Damit war die WELD-Racing Tortur endgültig abgeschlossen. Viele sehen ja nur die Pellen und denken sich vielleicht "Geile Räder!", aber keine Sau glaubt doch, was das für ein beschissener Krampf war... 

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In Summe bin ich mit den Rädern nun vollkommen zufrieden und immer wenn ich MEINE Hülsen in die Hand nehme muss ich lächeln, weil Niemand auf der Welt so geile Hülsen hat. Ich denke ich werde die mal patentieren lassen  😁
 
Zuletzt geändert von Avalanche_515 am 22.10.2019, 14:05, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von Avalanche_515 »

Kapitel 23 - Sekunde 1, Sekunde 2 - Knaaaaaack BOOOOM

Wir spulen nochmal kurz zurück - wir sind wieder beim TTT 2017. Die Räder waren montiert - zumindest hinten - und die Rennen konnten losgehen. 
Ziel war es ja, die 9er Zeit vom Vorjahr wieder zu erreichen und ggf. leicht zu unterbieten. Zur Erinnerung: Beim 9sek-Lauf 2016 war der Schaltzeitpunkt vom 2. in den 3. Gang nicht 100%ig perfekt und so war noch etwas Luft nach oben. Zudem hatte ich nun ja 15" Pellen, also theoretisch mehr Grip UND die Strecke wurde ab diesem Jahr (2017) auf den kompletten 402m geklebt, während im Vorjahr nur die ersten paar Meter geklebt wurden. Und die haben die Strecke tatsächlich richtig gut geklebt. Nichts sprach gegen eine neue Bestzeit.

Der 1. Lauf war erwartungsgemäß Mist. Das ist bei mir immer so - absolut Standard. Auch wenn es nach außen hin nicht so wirkt, bei den ersten beiden Läufe und speziell beim aller ersten eines Events bin ich immer extrem nervös. Ich habe immer einen Puls von geschätzt 200, mir ist extrem warm, ich bin aufgeregt und mir gehts eigentlich nicht sooooo gut. Ich bin mit den Gedanken nur beim Auto. Ich denke an die Technik, habe Angst dass irgendetwas kaputt gehen könnte, gehe gedanklich immer wieder die Technik durch, checke, ob ich nicht vielleicht doch irgendwas vergessen habe und achte auch während des Laufs auf jedes kleine Geräusch, auf jeden Wackler und jeden Ruckler. Und so konzentriere ich mich nur beiläufig auf das Fahren, mit der Folge dass die Schaltzeitpunkte nicht hinhauen, ich mal in den Begrenzer rutsche etc. und der erste Lauf von der Zeit IMMER Scheiße wird! Wenn die Technik dann gehalten hat und ich Nichts Ungewöhnliches feststellen konnte, geht es mir besser und ich kann mich ab dann auf mich selber und auf das Fahren konzentrieren. Und dann werden auch die Läufe besser...

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Der 2. Lauf - Die Technik hat gehalten, nun konnte es auf Zeitenjagd gehen. Auch wenn die Skinnies nicht montiert waren und ich so mit den 275er Pellen auf der Vorderachse auf der monströs geklebten Strecke einen üblen Reibungswiderstand haben würde, standen die Zeichen dennoch nicht solo schlecht, dass ich eine neue Bestzeit fahren würde. Ladedruck etwas höher als im Vorjahr, also etwas mehr Power, 15", alles geklebt... Let's go!

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Das Anburnen der Slicks war soweit ok - Startampel schaltet auf 3x Gelb - Grün - Feuer... Sekunde 1, Sekunde 2 - Knaaaaaack BOOOOM - hinten blockiert plötzlich alles! Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, was gerade passiert ist - das Diff hat sich gerade mit einem lauten Knall verabschiedet, und zwar richtig. WAS FÜR EIN SCHEISSTAG!!! 😩 Der Scheißeeimer hat heute mal wieder richtig zugeschlagen und alles aus seinem Köcher geholt - Radmuttern Müll, Skinnies passen nicht und jetzt das. Es ist doch alles nicht mehr feierlich! Ich hatte die Schnauze mal wieder ein für alle Mal gestrichen voll! Da mietest Du Dir extra nen Trailer, stehst morgens früh auf, fährst quer durch das Land, ärgerst Dich mit der ganzen Scheiß-Technik vor dem Rennen rum, verbockst den ersten Lauf und dann beim zweiten Lauf DAS? C'mon man? Leckt mich doch alle am Arsch... echt!!!
 
Also was machst Du? Ausgestiegen, Helm ab und da kamen schon gut 8-10 Helfer, um die Kiste von der Strecke zu schieben. ABER... "Kendra" rührte sich keinen Meter! Das Diff hatte es derart zertrümmert dass innen alles blockierte. Die Jungs von "KKK Motorsport" (Ihr erinnert Euch - meine alljährlichen Endgegner vom Reisbrennen) kamen dann mit einem großen Wagenheber, so dass wir die Mühle hinten so hoch bocken konnten, dass die Räder nicht mehr die Strecke berührten. So war die Schlampe dann bedingt rollbar. Faszinierend war an der Stelle: Die Strecke war derart geklebt, dass beim Aufbocken von "Kendra" die Räder solange auf der Strecke verblieben, bis das Fahrwerk maximal ausgefahren war - erst ganz am Ende lösten sich die Reifen mit einem schmatzenden Geräusch von der Strecke... HARDCORE!!! Dass da das Diff die Grätsche machte, war nicht verwunderlich! 

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"Kendra" haben wir dann zur Seite geschoben und ich habe meine Zugmaschine rangeholt, wo ich meinen eigenen Wagenheber und Werkzeug geladen hatte. Ich hatte nun die ehrenwerte Aufgabe, die Antriebswellen vom Diff zu lösen, damit die Räder wieder rollbar sind... denn bekäme ich das nicht hin, wäre ein Aufladen auf den Trailer irgendwie blöde, oder? Und eines kann ich Euch sagen: es ist total suuuuper, direkt neben der Strecke unterm Auto zu liegen - im Startbereich - wo alle paar Sekunden einer seine Reifen anburnt und danach losballert. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Meisten mittlerweile keinen oder nur noch Rudimente eines Auspuffs haben. Maaaaaan haben mir die Ohren geklingelt. FUCKT das ab!!!! 

Zumindest hat das Lösen der Antriebswellen letztlich einigermaßen gut geklappt - man freut sich in so einer Situation ja schon über Kleinigkeiten! Kaum hatte ich die linke Welle gelöst, kam mir auch schon ein Teil des Diff-Gehäuses entgegen - so eine Spannung lag da im Innern an. Wie auch immer... aufgeladen und ab nach Hause - was für ein gebrauchter Tag.


Ein paar Tage später habe ich das Diff dann ausgebaut und mir bot sich folgendes Bild. Wer das Buch "Die Zwerge" gelesen hat, der könnte sich vorstellen, wie Zwerg "Ingrimmsch" mit seiner Streitaxt im Diff mal so richtig gewütet hat... zumindest kam mir der Gedanke, als ich das Massaker da drinnen das erste Mal sah. Hier ist nichts mehr zu retten...

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Nachdem Ihr nun gesehen habt, was aus dem Diff geworden ist, versteht Ihr jetzt auch, warum ich im Kapitel 18 (wo es um das Revidieren der Achsen ging) geschrieben hatte, dass ich mir das Entrosten und Lackieren des Diffs eigentlich hätte Sparen können. GENAU deswegen - der Kreis schließt sich!

Weil die Strecke beim TTT nun derart hart geklebt wird, ist klar, dass auch in Zukunft jedes "normale" Diff dort platzen würde. Ich habe mich daher dazu entschieden, für diese Strecke bzw. auch für alle anderen Rennen ab sofort ein 100% gesperrtes Diff einzusetzen. Ist mir einfach lieber! Dies hab ich auch bereits da. Problem nur... damit kannst Du nicht auf der Straße fahren, denn Kurvenfahrten sind damit nicht möglich. Also brauche ich für den Straßenbetrieb ein zweites Diff und muss dann eben immer wechseln. Hach... was für eine Freude! 

Auch wenn ich das gesperrte Diff jetzt habe, werde ich bis auf Weiteres nicht mehr beim TTT antreten. Nicht etwa weil ich keine Lust habe, sondern weil ich befürchte, dass jetzt wo das Diff haltbar ist, mir das in der Antriebskette nächstschwächste Glied um die Ohren fliegen würde - Antriebswellen, Kardanwelle oder im schlimmsten Fall, das V160. Und DAS will ich nicht riskieren! Ich möchte vorher also den gesamten Antriebsstrang inkl. Getriebe verstärken, bevor ich da wieder antrete. Und da mich das alles gut und gern 10.000 - 16.000 EUR kosten würde und ich alles aus privater Tasche zahlen muss (keine Firma über die ich das laufen lassen kann, keine Sponsoren), fällt DAS erstmal aus. Also voraussichtlich keine neuen Bestzeiten in den nächsten Jahren...  😩 😩  That's life!
 
Zuletzt geändert von Avalanche_515 am 22.10.2019, 14:05, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitrag von ANKRacing »

Das gute am geschweißten Diff ist halt, dass es billig ist, falls dir das wieder mal auf einer geklebten Strecke vom Auto vor die Füße gekotzt wird. Kannst ja jedes offene Diff verwenden, vorausgesetzt, das passt dir von der Übersetzung her.

Dass man ein geschweißtes Diff nicht auf der Straße fahren kann, würde ich so nicht sagen. Klar, enges rangieren ist eher nervig und halt auch etwas belastend für die Antriebswellen, aber sonst geht das klar.
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